Schmuckerhof
Rückbau und teilweise Wiederverwendung von Baumaterialien nach schwerem Starkregenereignis.
Repair of a traditional building after dramatic damage, reusing existing materials wherever possible.
Ort: Mettenbach,Landkreis Landshut Bauherr: Sebastian Burgmeier, Fotos: Bodo Mertoglu
Projektauswahl der Bayerischen Architektenkammer: Architekturen 2018

















Schmuckerhof ist der älteste bekannte Name des unter Denkmalschutz stehenden Bauernhofes, welcher direkt am Bach in einem Seitenarm des Isartal vor ca. 300 Jahren in Mettenbach errichtet worden ist. Bei dem ursprünglich ausschließlich in Holzblockbauweise errichteten Wohn- und Stallgebäude wurde das zu einem späteren Zeitpunkt integrierte Böhmische Gewölbe der Stallung saniert. Der Wohntrakt wurde mit hochwertig ökologischen Materialien (Holz,Lehm,Hanffaserdämmung) gestaltet.
Die ehemalige Hofstelle ist als Einzeldenkmal in der Denkmalliste des Bayerischen Landesamt für Denkmalschutz aufgeführt. Eine Untersuchung der Baugeschichte von Herrn Karl Schieringer lieferte folgende Ergenisse: Zweigeschossiger Holzblockbau mit an zwei Seiten umlaufendem Schrot und Hochlaube im Giebel. Sehr solide Bauweise mit Wandstärken um 18cm, Zierverbänden ( geschweifter „Glockenschrot“) und nach außen vortretender Eichenschwelle mit Fürköpfen. Zugang traufseitig erschlossen, beidseits der Fletz Wohnräume, straßenseitig auf der Ecke Stube, dahinter Kammer und ehem. schwarze Küche. Herdhaube über starke Verrußung und Verkohlung der beiden über die Küche durchlaufenden Balken nachweisbar ( bei Instandsetzung teilw. ersetzt). Stallseitig zwei Kammern; Ein Stallgang wurde nicht beobachtet, wegen der Treppe entlang der Westeite der Fletz eher unwahrscheinlich. Auch ein Hinterausgang zur rückwärtigen Traufseite bestand nicht. Mit Einbau des großen Gewölbestalls in der 2. Hälfte des 19. Jh wurden die Kammern gekürzt, die Ebene des Stallbodens oberhalb stark angehoben. Zugleich wurde das Wohnstallhaus verlängert. Die dendrochronologische Datierung liefert ein Baudatum 1713, das insbesondere für die zeitliche Einordnung der manieristischen Formen der auskragenden Balken mit Diamantizierung äußere Ende interessant ist.